Reisebericht Palau 2011

Palau auf der Ocean Hunter III - eine Reise vom Feinsten!
Vom 25.2. - 09.03.11 fand unsere Gruppenreise nach Palau statt. Flug mit China Airlines Frankfurt -Taipei in 12 1/2 Stunden, danach 6 Stunden Aufenthalt (Rückflug nur 2 Stunden Aufenthalt)mit viel chinesischer Suppe und Weiterflug nach Palau mit 4 weiteren Stunden. Ankunft am frühen Abend, Abholung und direkt zu Fish'n Fins. Das übliche und schon langsam lästige Ausfüllen des Papierkrames und des notwendigen Checks des Equipments.
Wichtig: die Order einer palauanischen Sim-Karte fürs Handy für US 35,-- für diejenigen, die nicht abgeschnitten sein möchten von der Welt! Aber dann gings flott aufs Schiff. In der Küche brodelte es schon und der Hunger auf was Richtiges war da- trotz der Müdigkeit und der nun 8 Stunden Zeitdifferenz.Aber das Aufrödeln und Auspacken des Equipments machte dann wieder frisch, denn die Ankündigung, dass am nächsten Morgen der Tauchtag beginnt um 06.30 Uhr,war Grund es gleich zu machen. Die Ocean Hunter III ist ein auf Tauchbedürfnisse zugeschnittenes Liveaboard, das keine Wünsche offen lässt: zwei große Fotodecks mit Steckdosen 220 und 110 V,
großes Spülfach für Fotoequipment, genügend Platz zum An-und Ausziehen, warme Außendusche, großer Saloon mit Flachbildschirn, geräumige Treppe zu den Masterräumen oben und den Deluxe-Kabinen unten, zwei Whirlpools an Oberdeck, die aber so gut wie niemand nutze. Bei 5 möglichen Tauchgängen pro Tag hatte man warmes Wasser genug. Max. 16 Taucher mit 8 Mann Besatzung, allerdings nur 6 Sonnenliegen. dafür noch bequeme Stühle mit Tischen reichten für den Platz am Sonnendeck. Besonders hervorzuheben war die excellente Küche an Bord. Und Glück hatten wir durch das Fangen eines kapitalen Thunfisches, der uns drei Tage lang Sushi vom feinsten bescherte. Die Sprechanlage zu den Kabinen brachte den 5 malige Lockruf "DingDong" ready for dive, der auch den kurzen Zwischenschlaf störte bis es wieder zum Tauchen ging.Ja 5 x tauchen, dieses Angebot ist grandios, anstrengend, buchlese-unfreundlich, mittagsschlafmindernd, fast Skatrunden beschränkend - aber insgesamt betrachtet einfach schön, für diejenigen die es wollen - denn 5 Stunden pro Tag UW macht satt und das bei 9 Tauchtagen. Die UW Welt hat sich nicht verändert und das freut mich besonders es erwähnen zu dürfen. Denn mein letzter Aufenthalt in Palau liegt nun 10 Jahre zurück: garantierte Nautilusse, die an die Oberfläche gebracht auch unbeschadet wieder die Tiefsee erreichen, German Channel mit großem Stechrochen, Putzerstation für Mantas vor der Nase oder an der Oberfläche im Dunstkreis eines kleinen Baitballs.Blue Corner mit diversen Ankerplätzen an den Steilwänden und den Hang-Outs am Riffhaken an der Oberkante mit patroulierenden Haien und Schwarmfischen. Oder Driftdives wie durch den Ulong Channel mit Salat- und Fächerkorallen und das ganze noch gewürzt mit farbenprächtigen Weichkorallen. Und das alles unzerstört perfekt. Frühe Nachttauchgänge an Steilwänden sind dagegen nicht so fotoergiebig was Kleinstlebewesen angeht, aber Makro-Aufnahmen der blühenden Pracht alle Mal. Ankerplatz in der Nähe der Seventy Islands - die nicht betreten werden dürfen und ein streng gehüteter Nationalpark sind und auch das Palau Outfit Foto in allen Zeitschriften bieten - ist auch Nestplatz der Schildkröten, die dann ausschwirren und sehr sehr häufig zu sehen sind und sich in ihrer Ruhe weder beim Fressen oder Relaxen nicht stören lassen. Neben kreisenden Barrakuda-Schwärmen, Süsslippen und Schnappern sind die Adlerrochen erwähnenswert. Auch Wrackfans kommen auf ihre Kosten, allerdings dann mehr in Koror Nähe und entsprechenderen trüberen Wasser, was durch eine 15 mm Optik im UW Gehäuse dennoch zu guten Fotoausbeuten führt. Und am letzten Tauchtag, zum Abbau der Stickstoffsättigung Candelier Cave - eine Tropfsteinhöhle Über- und Unterwasser in geringer Tiefe, die Mandarin-Fisch-Lagune und das Schnorchelabenteuer inmitten von hunderten von nichtnesselnden Quallen - dem Jellyfish Lake. Allerdings sollte unsere Reisezeit eine trockene sein, aber das Weltklima verändert sich und die Garantie zur besten Zeit am Ort zu sein ist ohnehin fast weltweit nicht mehr gegeben. So hat uns am berühmten Quallensee niederprasselne Wassermassen das Licht geklaut.
Die Ocean Hunter mussten wir dann am nächsten Morgen nach dem Frühstück verlassen und sind dann per Bus auf Erkundungstour ins Landesinnere gefahren, auf einer neuen Straßentrasse auf Big Island in den Norden: Kultur pur bei den bis heute noch nicht identifizierten Basaltmanolithen, die mehrere hundert Jahre alt sind und ähnlich denen der Osterinseln sind. Und da prallten uns dann wieder 40 Grad Sonne ins Gesicht. Die eigentlich noch geplante 1 1/2 stündige Wanderung zum Wasserfall fiel dann aus, dafür haben wir uns noch das Museum angesehen, den neuen Regierungssitz, eine Festung mit einem fantastischen Blick aufs türkisfarbene Meer. Palau wird gehegt und geplegt und auch Rockefeller hat Millionen gegeben zum Schutz von gesperrten Riffen, die nur an zwei Tagen im Jahr für Taucher geöffent werden. Es gibt nur noch eine von ehemals drei Fischfabriken und die kann sich schon fast nicht mehr halten,denn die Regierung erhebt erhebliche Steuern. Andere Fischfang-Nationen sind nicht zugelassen. Alles zusammen wird viel getan damit Palau das bleibt was es ist: eine Oase über und unter Wasser.

Bericht von Waltraud Binanzer