Reisebericht Tahiti 2013

Bild: Waltraud Binanzer

von Waltraud Binanzer

Am 02.02.13 sind wir mit Air France in Stuttgart gestartet via Paris, weiter nach Los Angeles
(10 Stunden) und von dort Flug nach Papeete
(9,5 Stunden). Leider mussten wir dort noch 4 Stunden warten für unseren Weiterflug mit Air Tahiti nach Rangiroa. Die Südsee ist ein Traum und die Bilder in den Katalogen gehen einem nicht mehr aus dem Kopf. Tahitis Tourismuspolitik geht diesem Bedürfnis nach mit sehr teuren 5 Sterne Anlagen und Wasserbungalows, die allerdings zwischen EUR 300,-- und EUR 800,-- pro Nacht und Person kosten. Der Tourismus soll klein und fein bleiben. Daneben gibt es - auch nicht so zahlreich - Pensionen und 2-3 Sterne Anlagen, die an den gleichen guten Stränden liegen und im bezahlbaren Rahmen sich bewegen. Solche Unterkünfte haben wir uns herausgesucht für die Inseln mit den besten Tauchmöglichkeiten: Rangiroa im Raira Lagoon Resort, Fakarava Süd im Tetamanu Village
(sehr einfach, wie die Malediven Anfang der 80 er Jahre), Havaiki Resort in Fakarava Nord und Les Tipaniers auf Moorea. Zum Sonnenbaden, Skiten, Schnorcheln, Fahrradfahren braucht man nicht nach Tahiti, denn dies gibt es in kürzerer Entfernung günstiger und genauso gut. Aber die Kanäle mit den Grauhaischulen zu hunderten gibt es nur dort und das auch garantiert. In Rangiroa zudem noch den großen Hammerhai, Delphine zum Anfassen, Mantas, Silberspitzenhaien, Schnapper- und Barakudaschwärme.

 

Bild: Waltraud Binanzer

In Fakarava gibt es zwei Optionen: der Süden im Tetamanu Village und im Norden das Havaiki Hotel. Nun um Süden: Vom Flughafen fährt man eine halbe Stunde im Pickup zur Ablegestelle des Bootes und dann fährt man noch etwas mehr als eine Stunde mit dem Boot entlang des Ringatolles in den Süden. Vorbei an menschenleeren Stränden. Im dortigen Kanal wurde direkt ins Wasser das Haupthaus gebaut mit Küche, Ladestation, großer Esstisch und Terrasse. Schon bei Ankunft sieht man das superklare Wasser und darin schwimmenden Schwarzspitzenhaie, die vom Kanal auch in die flache Lagune (50 cm bis 1,50 m je nach Wasserstand) kommen. Vor allen Dingen, wenn der Koch die Fischreste ins Wasser wirft, dann tummeln sich 50 Haie um einen herum. Ich habe mich dann mit meiner Kamera ins Wasser gesetzt, und alle sind hinter mir vorbeigeschwommen, weil ich die Schwarzspitzenhaie in der Halb und Halb haben wollte.
Und wo bitte auf dieser Welt kann man das in der natürlichsten Form noch haben. Nur noch dort
und allein dies ist eine Reise wert. Die Unterkünfte sind einfach, entweder im Village neben der Tauchbasis (6 Hütten) oder 400 Meter zu Fuss zu laufen im Tetamanus Sauvage. Es sind strohgedeckte Hütten mit Doppelbett und Einzelbett, Moskitonetz, Toilette, Dusche mit Wasser aus der Süsswasserlinse und schwaches Licht. Aber im Sauvage kann man sich nackt auf die Terrasse setzen und niemand sieht einen oder in der Lagune im Wasser relaxen. Eine Taschenlampe ist angesagt sonst ist der Weg schlecht zu sehen. Im Village ist es lebhafter, weil man dort auch den Kompressor hört, aber die Wege sind kürzer.
Im Kanal kann man täglich nur zwei Tauchgänge machen bei einlaufendem Wasser. Täglich verschiebt sich die Zeit um eine Dreiviertelstunde. D.h. entweder muss man morgens früh aufstehen oder man startet erst am Nachmittag. Etwas ganz besonderes ist ein Tauchgang Start um 17 Uhr. Wir hatten auslaufendes Wasser aber am Rand kommt man mit der Gegenströmung gut vorwärts. Keine 100 Meter vom Hauptgebäude entfernt erhebt sich im Kanal ein kleines Riff. Dort haben wir uns plaziert.
Wir mussten 15 Minuten warten und dann ging es los. Plötzlich schossen tausende von Sardinen auf uns zu und keine Sekunde später schossen die Schwarzspitzenhaie im Fressrausch hinein. Zwei Aufnahmen sind mir gelungen mit geschlossenem Nickauge! Wir konnten nur noch unseren Kopf einziehen und mit Baddys Lampe, der alles hellauf erleuchtete, konnte meine Kamera auch gut fokusieren. Naja und dann drückt man ab und hofft es wird was. Ein anderes Mal sind wir schnorchelnderweise am Hausriff rein um die gleiche Zeit, es war Neumond und der Tauchlehrer sagt uns die Doktorfische paaren sich heute. Tatsächlich auch hier hunderte von Doktorfischen, die in die Luft springen und den Samen abschiessen, das Wasser trübte sich hier durch diese Aktion und auch durch das Auslaufende Wasser. Und die Haie - wie schon gesagt - bei jeder Aktion sind diese lebhaft dabei. Nach fünf Nächten der Ursprünglichkeit kam dann doch der Wunsch auf nach etwas mehr Luxus. 

Bild: Waltraud Binanzer

Fakarava Nord Hotel Havaiki war das nächste Ziel. Auch hier zwei Klassen von Bungalows: ganz neu errichtete Strandbungalows mit Air Condition und die etwas einfacheren Zimmer ohne AC in erhobener Höhe wieder mit Moskitonetz aber auch mit Ventilator (auf den man auch verzichten hätte können weil zu schwach). Aber super war, es gab WLAN für EUR 4,-- die Stunde. Generell hat bei den Handys Debitel/Telekom funktioniert. O2 hat keinen Vertrag mit Polynesien. Da hätte man sich bei Ankunft in Papeete eine Karte kaufen müssen. Der Norden Fakaravas hat auch das White Sands Hotel (mit schweizer Geschäftsführer) und eine neue Tauchbasis:
Extradivers in Cooperation mit Werner Lau.
Die offizielle Eröffnung war eine Woche nach unserem Besuch. Mark, der Tauchbasenleiter hat uns gerne mit seinem neuen Boot (2 x 250 PS Außenborder) quer über die Lagune gefahren zu den dortigen Kanälen. Auch hier das gleiche Bild von Grauhaien, die am Kanaleingang (Abtauchen ins Blau) und im innern der Kanäle auf uns zuschwammen. Ein Hausriff für Taucher gibt es nicht wirklich, Schnorchler können ein wenig Fauna und Flora an Korallenblöcken beobachten. Hier wird bei der Bootsfahrt Two Tank Dives angeboten. Es gibt für jeden frische Handtücher an Bord, genügend Stauraum für Taschen, alles sehr geräumig, nach dem Tauchen Kokosnuss, Kaffee, Tee und Kekse. Es kann auch noch ein dritter Tauchgang gemacht werden an Riffen, die innerhalb der Bucht liegen. Hier werden noch Expeditionen unternommen um weitere zu finden. Ganz besonders erwähnenswert ist eine Tagestour nach Moau, einem weiteren kleinerer Ringatoll. Ist aber nur möglich wenn das Wetter mitmacht. Bei zu starken Wellengang ist die Fahrt über das offene Meer nicht möglich. Bei unserem 4-tägigen Aufenthalt haben wir es geschafft. Auch ein Superkanal, der als ein "Muss" einzustufen ist.
Von dort sind wir dann zurückgeflogen nach Papeete und mit der Katamaran Schnellfähre (fährt mit 75 kmh) in 30 Minuten nach Moorea gefahren. Unterkunft hatten wir hier im Hotel Les Tipaniers.
Eine Zweisterne Anlage mit großen Gartenbungalows und Küche. Der Supermarkt ist um die Ecke!
Hier hatten wir Frühstück und nahmen das Abendessen im eigenen Restaurant ein. Mit einem offenen Minibus haben wir dann die Highlights Mooreas angesehen und die weiteren Tage relaxt. Tauchen ist nicht so prickelnd dort. Allerdings wenn man im Oktober nach Französisch Polynesien reist, dann tummeln sich dort die Buckelwale im warmen Wasser und zu denen darf man dann schnorchelnderweise ins Wasser. Genau die richtige Überlegung ein weiteres Mal nach Tahiti zu reisen und sich dieses einmalige Erlebnis zu alle den anderen zu gönnen.